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Schule knickt vor türkischem Verband ein: Moslemische Zwangsehen und der Ethikunterricht

Schule knickt vor türkischem Verband ein: Moslemische Zwangsehen und der Ethikunterricht

Schule knickt vor türkischem Verband ein: Moslemische Zwangsehen und der Ethikunterricht

Hauptsache, "Schule ohne Rassismus", anstatt über moslemische Zwangsehen im Ethikunterricht zu diskutieren (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Friso Gentsch
Hauptsache, "Schule ohne Rassismus", anstatt über moslemische Zwangsehen im Ethikunterricht zu diskutieren (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Friso Gentsch
Hauptsache, „Schule ohne Rassismus“, anstatt über moslemische Zwangsehen im Ethikunterricht zu diskutieren (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Friso Gentsch
Schule knickt vor türkischem Verband ein
 

Moslemische Zwangsehen und der Ethikunterricht

Wenn im Ethikunterricht über Zwangsehen unter türkischen Migranten gesprochen werden soll, ruft das Empörung hervor. Statt dem standzuhalten, rudert eine Schule in Nordrhein-Westfalen zurück. Das ist auch ein fatales Signal an die Opfer. Ein Kommentar.
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„Oh Captain! Mein Captain!“, ruft ein Schüler im amerikanischen Kultfilm „Der Club der toten Dichter“, steigt auf sein Pult und zollt mit dieser mutigen Geste seinem Lehrer respektvollen Tribut. Der Film aus dem Jahr 1989 hat danach Generationen von Schülern geprägt. Der nonkonforme Lehrer, gespielt vom unvergessenen Robin Williams, ermutigt seine zum Gehorsam gedrillten Schüler in einem erzkonservativen Elite-Internat zum selbstständigen und kritischen Denken.

Solch ein engagierter „Captain“ ist jedem Schüler und Studenten zu wünschen. Gerade heute, da Wokeness und Gleichmacherei Gegenmeinungen reflexartig glattbügeln. Die Schüler brauchen Pädagogen, die Vorbilder sind. Lehrer, die mutig voran gehen, Kapitäne auf stürmischer See. Ein solcher war der französische Lehrer Samuel Paty, der von einem muslimischen Attentäter brutal enthauptet wurde, weil er im Unterricht Mohammed-Karikaturen heranzog, um über Meinungsfreiheit zu sprechen. Der feige Mord an Paty zeigt, wie hoch der Preis für die Meinungsfreiheit sein kann.

Den außerordentlichen Wert dieses Grundrechts gilt es, den Schülern zu vermitteln. Dies wird aber in moslemisch-dominierten Schulklassen zusehends schwieriger. Sei es durch vorauseilenden Gehorsam der Lehrerschaft oder durch die irrationalen und intoleranten Reaktionen der moslemischen Elternschaft auf Versuche, den Islam objektiv und anschaulich zu diskutieren.

Die Rassismus-Keule wirkt

So geschehen in einer Schule in Nordrhein-Westfalen. Das Gymnasium Siegburg Alleestraße geriet in den Fokus türkischer Medien in Deutschland, speziell der „Föderation Türkischer Elternvereine NRW“, und mußte sich daraufhin öffentlich entschuldigen.

Stein des Anstoßes war eine Aufgabe im Ethik-Grundkurs mit folgendem Wortlaut: „Ein türkischer Familienvater in Deutschland verheiratet seine Tochter ohne deren Einverständnis mit dem Sohn seines verstorbenen Bruders, um diesem eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland und damit eine Existenz zu sichern.“ Die Schüler sollten diese Situation mit dem Tischnachbern besprechen und klären, welche Konflikte darin bestünden.

Der Inhalt des Unterrichts wurde nach Hause getragen und löste dort eine Welle der Empörung aus. Letztendlich wurde die ideologische Schelte in einem offenen Brief an die Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) herangetragen. Die „Föderation Türkischer Elternvereine“ klagte darin über die „vorurteilsbehaftete und klischeehafte Aufgabenstellung“. Man sei fassungslos darüber, daß sich diese Unterrichtsgestaltung des Vokabulars von „rechtsradikalen Populisten“ bediene. Doch statt den Diskurs zu suchen und das brisante Thema der Zwangsheirat auf den Tisch zu bringen, rudert die Schule devot zurück und entschuldigt sich öffentlich. Auf ihrer Homepage bezeichnet sich die Schule mit großen Lettern als „Schule ohne Rassismus“.

Allein in Berlin gibt es jährlich 6.000 Zwangsehen

Das ist ehrenwert, gewiß. Eine Schule mit Zivilcourage weicht allerdings nicht von der Seite der Frauen und Mädchen, die Opfer von Zwangsehen sind. Denn das Schweigen einer Schule hallt sehr laut in den Ohren der Betroffenen. Denn diese leiden dabei oft unter Gewalt und psychischem Terror.

Allein in Berlin sind laut der Berliner Arbeitsstelle gegen Zwangsverheiratung jährlich etwa 6.000 Frauen und Mädchen betroffen. Mindestens 90 Prozent der Fälle stammen dabei aus moslemischen Familien. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, warnte, es herrsche ein „Klima der Einschüchterung“ an Brennpunktschulen. Die betroffene Schule in Nordrhein-Westfalen hat sich leider einschüchtern lassen. Sie konnten der „Rassismus-Keule“ nicht ausweichen. Deshalb brauchen wir mehr Lehrer, die als mutige Kapitäne den Kurs auf den Leuchtturm der Freiheit halten.

Hauptsache, „Schule ohne Rassismus“, anstatt über moslemische Zwangsehen im Ethikunterricht zu diskutieren (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Friso Gentsch
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